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der Zeitschrift
»Dienst am Wort«
Herausgeber
Einführung
Liebe Leserinnen und Leser,

wie die politische und gesellschaftliche Situation sich in diesen unruhigen Tagen und Wochen entwickelt, lässt sich beim Schreiben dieser Zeilen nicht erahnen. Aber auch zu Ostern 2023 wollen die Texte der kommenden Sonn- und Feiertage unsere Wirklichkeit im Licht des Auferstandenen mit seiner Friedensbotschaft und seinem Verweis auf seine Wundmale deuten und erhellen. Wie daraus eine Perspektive der Hoffnung gelebt werden kann, zeigt sich für mich im Lebenszeugnis des französischen Journalisten Antoine Leiris. Am 13. November 2015 sah er seine Frau Hélène zum letzten Mal. Sie wurde zusammen mit 89 weiteren Personen im Konzertsaal Le Bataclan in Paris in einem terroristischen Attentat ermordet. Während die Welt geschockt versuchte, eine Erklärung für das Unfassbare zu finden – es wurden am selben Tag in anderen Anschlägen noch weitere 40 Menschen ermordet –, postete der 34-Jährige, der zusammen mit seiner Frau einen 17 Monate alten Sohn hatte, auf Facebook einen offenen Brief. In bewegenden Worten wandte er sich darin an die Attentäter. Die Botschaft ging um die ganze Welt. Er, der an diesem Tag die Liebe seines Lebens, seine Frau, verlor, hatte nur eine Waffe: seine Worte. Es ist sein hoffnungsvolles und Hoffnung stiftendes Vermächtnis auch für unsere Tage im Ringen um Wege zum Frieden:

»Freitag Abend habt ihr das Leben eines außerordentlichen Wesens geraubt, das der Liebe meines Lebens, der Mutter meines Sohnes, aber meinen Hass bekommt ihr nicht. Ich weiß nicht, wer ihr seid, und ich will es nicht wissen, ihr seid tote Seelen. Wenn der Gott, für den ihr blind tötet, uns nach seinem Ebenbild geschaffen hat, dann muss jede Kugel, die den Körper meiner Frau getroffen hat, eine Wunde in sein Herz gerissen haben. Nein, ich werde euch nicht das Geschenk machen, euch zu hassen. Auch wenn ihr es darauf angelegt habt; auf den Hass mit Wut zu antworten, würde bedeuten, derselben Ignoranz nachzugeben, die euch zu dem gemacht hat, was ihr seid. Ihr wollt, dass ich Angst habe … Verloren. Der Spieler ist noch im Spiel … Wir sind zwei, mein Sohn und ich, aber wir sind stärker als alle Armeen der Welt … Sein ganzes Leben lang wird dieser kleine Junge euch beleidigen, weil er glücklich und frei ist. Denn nein, auch seinen Hass bekommt ihr nicht.«

Möge unser Dienst am österlichen Wort Gottes unsere Hoffnung auf Frieden und die unserer Zuhörerinnen und Zuhörer stärken. Das wünscht Ihnen im Namen von Herausgebern und Verlag
Wolfgang Tripp

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