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Die Inhalte
der Zeitschrift
»Dienst am Wort«
Herausgeber
Leseprobe 1
Neujahr – Hochfest Neujahr – Hochfest der Gottesmutter Maria
Neujahr – Im leuchtenden Angesicht Gottes
Lesejahr C
Beitrag zur Lesung

Einführung


Sie kennen bestimmt den berühmten Vers aus Hermann Hesses Gedicht »Stufen«: »Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.« Für viele von uns hat der erste Tag des neuen Jahres dieses Flair, diesen Zauber. Als Christen dürfen wir uns heute auch an den wenden, von dem wir glauben, dass er uns schützt und uns hilft zu leben. Es ist nicht irgendein Zauber, sondern es ist Gott, der bei uns ist und uns beschützt. Zu ihm wollen wir heute beten.

Predigt

Zum Text: Num 6,22–27 (1. Lesung)

Der Blick nach vorn Ein neues Jahr liegt vor uns – unschuldig und voller Hoffnungen. Was mag es bringen? Natürlich ist es nicht das erste Neujahr, das wir erleben. Unser Leben wird weitergehen, meist wie vorher. Vielleicht haben wir uns für das neue Jahr das eine oder andere vorgenommen. Vielleicht gibt es mit dem ersten Januar die eine oder andere Veränderung in unserem Leben, eine neue Arbeit, ein neuer Lebensabschnitt oder eine neue Aufgabe. Vielleicht sehen wir auch schon Ereignisse auf uns zukommen, die wir lieber vermeiden möchten, vor denen wir sogar Angst haben. Etwa ein medizinischer Eingriff oder eine unangenehme Begegnung. Doch im Allgemeinen können wir die ersten Schritte in dieses neue Jahr ganz gut überblicken. Was genau auf uns zukommt, können wir natürlich nicht wissen. Und so hat auch dieses Neujahr wieder seinen ganz eigenen Zauber.

Gottes Segen für uns

In diesen Zauber hinein stellt uns die heutige Lesung einen Text aus dem Buch Numeri vor. Das Buch Numeri erzählt die Geschichte vom Exodus des Volkes Israel weiter und nennt noch einige Gesetze und Vorschriften für die Priester. Am Ende des sechsten Kapitels steht das Segensgebet, mit denen die Priester das Volk segnen sollen. Vermutlich haben Sie es auch als Segen im Gottesdienst schon einmal gehört. Dieses Segensgebet wird heute uns zugesprochen. Heute, wo wir ein neues Jahr beginnen, spricht uns Gott ganz ausdrücklich seinen Segen zu.

Das leuchtende Angesicht Gottes

Es gibt eine Formulierung, die für unsere Ohren heute etwas fremd klingt. Gott soll sein Angesicht über uns leuchten lassen. Für die Menschen zur Zeit des Alten Testamentes bedeutete diese Formulierung etwas sehr Schönes. Wenn das Angesicht Gottes über uns leuchtet, dann erfahren wir umfassendes Heil, und zwar nicht nur in einem spirituellen oder übertragenen Sinn, sondern ganz konkret. Es ist ein Leben in Sorglosigkeit. Das Land ist fruchtbar, es herrscht Frieden, den Menschen geht es gut.

Ein Jahr im leuchtenden Angesichts Gottes


Wie würde ein Leben, in dem Gott sein Angesicht über uns leuchten lässt, wohl aussehen? An diesem Tag, an dem wir gerne ein wenig in die Zukunft schauen möchten, können wir uns doch einmal vorstellen, wie ein Jahr aussehen kann, in dem Gott sein Angesicht über uns leuchten lässt.

Ein solches Jahr könnte ein Jahr sein, in dem die Menschen sich die Hände reichen, in dem Versöhnung stattfindet und der Friede zwischen den Menschen keine Phrase, sondern wirklich spürbar ist.

Es könnte ein Jahr sein, in dem alle Politiker und Interessenvertreter gemeinsam einen Weg suchen und finden, wie sie den Klimawandel stoppen können. Ein Jahr, in dem wir den Weg dafür bereiten, dass wir unsere Nahrungsmittel nachhaltig produzieren – zum Wohle von Mensch und Tier.

Es könnte ein Jahr sein, in dem die Welt das Coronavirus so weit in den Griff bekommt, dass wieder ein normales Leben möglich ist – für alle Menschen auf der Erde.

Es könnte ein Jahr sein, in dem Gerechtigkeit viel mehr als ein Schlagwort ist, sondern erlebbare Realität für alle Menschen.

Es könnte ein Jahr sein, in dem die Kirchen nicht länger um und mit ihren Strukturen kämpfen, sondern den Dienst an Gott und den Menschen wahrhaft leben.

Es könnte ein Jahr sein, in dem wir uns gegenseitig helfen, in dem jeder Mensch seinen Platz hat, in dem persönliche Probleme eine Lösung finden und kein Mensch allein gelassen wird.

Mit Gottes Segen in das Jahr

Sie meinen, das wäre zu schön, um wahr zu sein? Vermutlich ist das so. Aber mit dem Segen Gottes für dieses Jahr können wir bestimmt das eine oder andere davon spüren und sogar erleben. Gott ist mit uns in diesem Jahr. Er lässt sein Angesicht über uns leuchten und ist uns gnädig. Wir können also voll Zuversicht in dieses Jahr gehen.

Fürbitten
Herr unser Gott, am Beginn dieses Jahres kommen wir zu dir und bitten dich: Lass dein Angesicht über uns leuchten.

- Für die Politiker, die für unsere Zukunft und die unserer Kinder Entscheidungen treffen müssen, bitten wir.
(Lass dein Angesicht über uns leuchten.)
- Für die Verantwortlichen in unserer Kirche und für alle, die die Botschaft vom Reich Gottes zu den Menschen tragen, bitten wir.
– Für die Menschen in den Vierteln und Straßen unserer Stadt/unserer Gemeinde, die als Nachbarn miteinander ihr Leben gestalten, bitten wir.
- Für alle älteren Menschen, die nicht mehr so am Leben teilnehmen können, wie sie es gerne wollten, bitten wir.
- Für alle kranken Menschen, die viel Kraft und Ausdauer für die Genesung brauchen oder sogar lernen müssen, mit ihrer Krankheit zu leben, bitten wir.
- Für unsere Kirchengemeinde, in der wir versuchen, dir nachzufolgen und als Christen zusammenzuleben, bitten wir.

Ja, Herr, lass dein Angesicht über uns leuchten, dann können wir leben. Dich wollen wir loben und preisen in Ewigkeit. Amen.

Stefan Lepre

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