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»Dienst am Wort«
Herausgeber
Leseprobe 1
Neujahr – Hochfest der Gottesmutter Maria
Gottes Name liegt auf dir
Lesejahr A
Beitrag zur Lesung

Einführung

Ein neues Jahr liegt vor uns wie ein unbeschriebenes Blatt. Was mag auf uns zukommen? Welche Pläne haben wir? Wir wünschen einander »ein gesegnetes neues Jahr« und sagen mit diesen Worten unseren Nächsten Gottes Segen zu. Wie bedeutsam und wertvoll ein Segenswort sein kann, haben wir wohl schon alle einmal am eigenen Leib erfahren. Segen bringt Frieden für jeden und jede von uns und für uns alle gemeinsam.

Predigt
(Für diese Predigt habe ich wertvolle Anregungen erhalten aus: Frettlöh, Magdalene L., Leben unter Gottes leuchtendem Angesicht, in: dies., Ein Wort gibt das andere, Uelzen 2010, 159–164.)

Zum Text: Num 6,22–27 (1. Lesung)

Ich wünsche dir Gottes Segen für das neue Jahr


So habe ich viele Karten in den vergangenen Wochen unterschrieben. Wenn ich das schreibe, bin ich mir darüber im Klaren, dass vieles nicht in meiner Hand und auch nicht in meiner Willenskraft liegt. Segen, gesegnet werden, einander segnen bedeutet, Gottes Gegenwart im Leben vertrauensvoll anzunehmen und weiterzugeben und aus diesem Glauben heraus loslassen zu können und loslassen zu dürfen. Einander diesen Segen zu wünschen, ihn einander zuzusprechen und einander zu sagen: Sei gesegnet! – ist für mich ein ganz wichtiges Wesensmerkmal unseres Glaubens. Wenn wir uns mit dem Kreuz bezeichnen, dann werden wir in diese Gegenwart Gottes mit Leib und Seele hineingestellt, werden von ihr umgeben. Gehen wir den Worten des biblischen Segens wie sie uns die Lesung heute hören ließ, mit unseren Gedanken und Erfahrungen
nach.

Der Herr segne dich


Wenn wir uns diese Worte zusagen und wenn wir sie hören dürfen, dann vertrauen wir darauf, dass Gott uns durch unser Leben führt, dass er mit uns ist in den Höhen und Tiefen. Dieses Wort, diese Liebe Gottes zu uns Menschen wird uns mitgegeben in jeden Moment unseres Lebens. So sind wir als Söhne und Töchter Gottes Gesegnete und dürfen diesen Segen einander weitergeben:

Der Herr segne dich – und umhülle dich mit seiner Gegenwart. Er ist vor dir und hinter dir, in deinen Gedanken und in deinem Handeln.

Der Herr segne dich – Sein Name legt sich auf dich und du wirst Sohn/Tochter Gottes. Du darfst ein Leben lang seinen Namen tragen.

Der Herr segne dich – Gott selbst verbindet sich mit seinem Segenswort mit jedem und jeder Einzelnen von uns.

Der Herr behüte dich


Wenn wir uns diese Worte zusagen und wenn wir sie hören dürfen, dann nehmen wir ernst, dass nicht immer alles gut geht in unserem Leben. Wir sind mit Ängsten und Risiken konfrontiert, mit Verletzlichkeit und Zerbrochenem, mit Ungewissheit und Unsicherheit. Gottes Segenswort zu sagen und zu hören, macht Mut und gibt Vertrauen in die Zukunft. Als Gesegnete glauben wir, dass Gottes Kraft den bösen Mächten standhält. Behütet von Gott können wir zuversichtlich der Zukunft entgegengehen mit den Segensworten:

Der Herr behüte dich – wenn dich die Angst ergreift und dir die Zuversicht verloren geht.

Der Herr behüte dich – bei jedem Schritt auf dem Weg durch die Wüste, im tiefen Tal und auf gefährlichen Höhen, auf vertrauten Pfaden und gewohnten Straßen.

Der Herr behüte dich – wenn du hinausgehst ins Unbekannte und einen neuen Weg beschreitest.

Der Herr lasse sein Angesicht über dir leuchten

Wenn wir uns diese Worte zusagen und wenn wir sie hören dürfen, dann wünschen wir einander das Licht, mit dem Gott unsere Dunkelheiten erleuchtet. Er strahlt hinein in unsere Verstrickungen, dorthin, wo wir gefangen sind. So können wir uns lösen, frei seinem Licht folgen und Gewissheit für uns selbst erlangen. Mit dem Blick auf Gottes Angesicht, das über uns leuchtet, dürfen wir uns am Abend getrost niederlegen und am Morgen frohgemut aufstehen. Als Gesegnete können wir die Augen unserer Nächsten mit Gottes Wort zum Leuchten bringen:

Der Herr lasse sein Angesicht über dir leuchten – wenn du dich fürchtest und nur noch das Dunkle und Schwere um dich herum siehst.

Der Herr lasse sein Angesicht über dir leuchten – und schenke dir einen klugen Rat, der dich in deiner Entscheidung bestärkt.

Der Herr lasse sein Angesicht über dir leuchten – wenn du aufbrichst in ein Leben, das von Gottes Freiheit bestimmt ist.

Der Herr sei dir gnädig

Gottes Gnade ist Geschenk und Gabe besonders dort, wo wir an unsere Grenzen stoßen. So öffnen wir mit diesem Segenswort die Tür, die aus verschlossenen Räumen hinaus in die Begegnung führt. Seine Gnade macht uns frei, erlöst uns aus dem, was wir nicht lösen können. Gottes Gnade einander zusagen zu dürfen, lässt etwas von der Barmherzigkeit Gottes spürbar werden, die jedem und jeder Einzelnen zuteilwird. Mit diesen Segensworten stellen wir einander unter Gottes Gnade:

Der Herr sei dir gnädig – wenn du dich ohnmächtig fühlst und verzweifelt bist.

Der Herr sei dir gnädig – wenn du dem Tod entgegengehst.

Der Herr sei dir gnädig – damit Mauern aufgebrochen, Grenzen überwunden werden und verschlossene Türen aufgehen.

Der Herr wende sein Angesicht dir zu

Wenn wir uns diese Worte zusagen und sie hören dürfen, dann spüren wir das Interesse und die Zuwendung, die Gott uns Menschen entgegenbringt. Jeder und jede von uns ist gewollt, ist geliebt, ist wertvoll. Wenn man so sagen will, wirft Gott ein Auge auf uns, weil er uns erwählt hat, seine Kinder zu sein. Als Gesegnete begegnen wir uns im Segenswort auf Augenhöhe:

Der Herr wende sein Angesicht dir zu – wenn du das Vertrauen verloren hast und zweifelst.

Der Herr wende sein Angesicht dir zu – wenn du traurig bist und der Heilung bedarfst.

Der Herr wende sein Angesicht dir zu – wenn du mit den dir Anvertrauten zusammen bist.

Der Herr schenke dir Frieden

Gottes Segen bringt Frieden, davon erzählen die biblischen Menschen. Ohne seine Zuwendung, ohne seine Liebe, ohne seinen freundlichen Blick und ohne seine Obhut ist kein Friede, weder in uns selbst noch in der Welt. Wenn wir diesen Frieden einander zusagen, dann glauben wir, dass Friede selbst dort möglich ist, wo er menschenunmöglich scheint. Als Gesegnete tragen wir Gottes Frieden mit diesem Wort in unsere Welt:

Der Herr schenke dir Frieden – wenn du dich selber nicht leiden magst, zornig und wütend bist.

Der Herr schenke dir Frieden – wenn Hass dich umgibt und unüberwindbare Hindernisse vor dir sind.

Der Herr schenke dir Frieden – wenn du dich um Gerechtigkeit bemühst, um gegenseitiges Wohlwollen und Vertrauen.

Gott legt seinen Namen auf uns und vertraut seinen Segen den Menschen an. Ausdrücklich fordert er dazu auf, ihn einander zuzusprechen, ihn weiterzusagen, damit Gottes Kraft wirkmächtig werde unter uns Menschen. Deshalb segnen wir einander und dürfen Segen empfangen. So wird Frieden auch in diesem neuen Jahr. Schalom!

Fürbitten

Herr und Gott, ein neues Jahr liegt vor uns wie ein Geschenk, das wir entgegennehmen dürfen. Wir glauben und hoffen auf deinen Segen, wenn wir unsere Bitten vor dich tragen:

- Segne die Menschen, Völker und Länder und lasse dein Angesicht über ihnen leuchten, damit Frieden überall dort wachse, wo Hass, Krieg und Gewalt herrschen.
- Segne und behüte diejenigen, die auf deine bergende Hand hoffen, die in der Nacht unterwegs sein müssen und der Gefahr ausgesetzt sind.
- Segne Frauen, Männer und Kinder und wende ihnen dein Angesicht zu, wenn sie durch Leid, Not und Elend an Leib und Seele verletzt sind.
- Segne all die und sei ihnen gnädig, die Schmerz und Krankheit aushalten müssen und die sich vor dem Tod fürchten.
Du, Gott, segnest uns und legst deinen Namen auf uns. Du gibst auf uns acht, Tag und Nacht. Du leuchtest uns auf unseren Wegen, trägst und hältst uns und schenkst uns deinen Frieden.

So können wir getrost und zuversichtlich in dieses neue Jahr gehen. Dir danken wir und preisen dich durch Jesus Christus, unseren Herrn und Bruder. Amen.

Barbara Janz-Spaeth

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