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der Zeitschrift
»Dienst am Wort«
Herausgeber
Einführung
Liebe Leserinnen und Leser,

zweimal, am dritten und vierten Sonntag in der Osterzeit, taucht in den Evangelien das Bild vom Hirten, von den Schafen und vom weiden bzw. dem Hirten folgen auf. Das Evangelium am dritten Sonntag wiederholt dreimal: »Weide meine Schafe/Lämmer« und endet mit: »Folge mir nach«. Papst Franziskus hat die Rücktrittsbitte von Kardinal Marx am 10. Juni 2021 abgelehnt. Mit »Weide meine Schafe« endet der Brief und der Papst will, dass Kardinal Marx in München seine Aufgabe weiter ausübt.

Hirten und Schafe – mir ist aufgefallen: Das brisanteste Thema mit den kontroversesten Meinungen steckt beim »Synodalen Weg« in der Erarbeitung der Vorlagen zum Thema »Macht«. Nicht umsonst. Denn die Gutachten haben ja eindeutig gezeigt, wie Machtmissbrauch zu den schrecklichen Verbrechen geführt hat, deren sich »Hirten« schuldig gemacht haben. Und dies durch die missbräuchliche Beanspruchung und Ausübung eines Machtverständnisses im Blick auf die, die eben nur »Schafe« sind, die zu gehorchen haben und die dem Hirten »untertan« sind.

Ansgar Wucherpfennig, Jesuit und Professor für Exegese des NT an der Philosophisch-Theologischen Hochschule St. Georgen in Frankfurt/ Main stellt in Christ in der Gegenwart Nr. 4/2022 eine interessante Interpretation der Stelle Joh 21 vor. Er zeigt auf, dass »Weide meine Schafe« exemplarisch und nicht exklusiv Petrus übertragen wurde als Merkmal für alle, die an Jesus glauben und ihm nachfolgen. Wucherpfennig meint, dass die Frage »Liebst du mich mehr als diese« und die Antwort des Petrus »Du weißt, dass ich dich liebe« Petrus nicht über die anderen hinaushebt. Sondern dass mit »diese« auf die Entscheidung des Petrus hingewiesen werden soll, der wieder in seinen Beruf zurückwill. Und Jesus ihn jetzt fragt, wem er sich am Ende verpflichtet sieht.

Kardinal Jean-Claude Hollerich, Erzbischof von Luxemburg und Generalrelator der weltweiten Bischofssynode zur Synodalität, schrieb in Herder Korrespondenz 2/2022: »… Vielleicht ist das die Art der Bewegung der Kirche für die nähere Zukunft. Wir kennen den ganzen Weg nicht. Der Hirte ist auch nicht derjenige, der den Weg immer kennt und weiß, wo es langgeht. Der Hirte muss mit den Schafen gehen, sie zusammenhalten. Manchmal werden auch die Schafe den Weg finden, und der Hirte hinkt hinterher. Schritt für Schritt. Mit Gottvertrauen kann man das machen, in eine neue Zeit hinein.«

Die Bewegung, von der Kardinal Hollerich spricht, ist die Bewegung des Auferstandenen: »Ich gebe ihnen ewiges Leben« (4. Ostersonntag). Unser Verkündigungsdienst nimmt an diesem Hirten- Auftrag und dieser Beauftragung teil. Mögen auch die Begegnungen, Gespräche und Feiern während des Katholikentags in Stuttgart diese Bewegung stärken. Eine Predigt zum Auftakt dieser Ausgabe will Sie darauf einstimmen!

Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Osterzeit.
Wolfgang Tripp

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