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»Dienst am Wort«
Herausgeber
Einführung
Liebe Leserinnen und Leser,

Kinder, vor allem Jungs, träumen manchmal davon, Entdecker zu werden, die weit reisen, um etwas Neues zu finden – eine unbekannte Insel, ein fremdes Land, ein noch nie in Erscheinung getretenes Volk. Die Sehnsucht nach dem Entdecken verliert sich allzu bald und die Vorstellung, Entdecker zu werden, gerät ins gedankliche Antiquitätenregal, wo auch die vom Piloten, Feuermann, Astronauten, vom Model oder von der Prinzessin schon gelagert sind. Als Prediger muss man, glaube ich, Entdecker bleiben. Ich wäre am liebsten Wort-Entdecker, Satz-Entdecker, Buch-Entdecker oder Gedanken-Entdecker. Man braucht ja mit seinen Entdeckungen nicht Weltgeschichte zu schreiben, es reicht, etwas Neues für sich selbst entdeckt zu haben, das so aufregend ist, dass man es eine Weile bei sich behält und dann unbedingt weitererzählen muss.

So erfahre ich mich manchmal als Bibel-Entdecker – ein Wort, das ich schon hundertmal gebraucht habe, offenbart sich; ein Satz, den ich in meiner Bibel seit dreißig Jahren überlesen habe, beginnt zu sprechen; ein Gedanke erschließt sich plötzlich, obwohl er ein uralter Bekannter von mir ist. Entdeckungen sind das zirkulierende Blut, das die verkündigende Rede lebendig macht. Selbst wenn meine Entdeckung für die Zuhörer längst bekanntes Terrain wäre, aber ich würde so von ihr reden wie einer, der ein neues Land entdeckt hat, sie würden meiner Predigt mit höchster Aufmerksamkeit folgen. Dass Gott sich offenbart, ist die Grundwahrheit unseres Glaubens. Die Offenbarung zu entdecken, ist so lustvoll und mühsam wie eine Entdeckungsreise. Jedes Wort, jeder Satz, jeder Gedanke – neu entdeckt – lohnt die Mühe und beflügelt die Lust.

Eine für Prediger lohnende Buchentdeckung sei noch genannt: Thomas Steinfeld, Der Sprachverführer, München 2010. Darin habe ich den Satz entdeckt: Die Predigt – und das Theater – hingegen kennt keine Entgegnung. Deklamierend kommt sie herunter von der Kanzel oder von der Bühne, und das Beste, was ihr als Antwort wiederfahren kann, ist Erregung, Begeisterung, Bewegung von Seele und Gemüt. (S. 119f).

Entdeckungen und die Fähigkeit, sie erregend zu verkünden, wünscht Ihnen im Namen von Verlag und Herausgeber
Ihr
Anton Seeberger

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