archivierte Ausgabe 5/2024 |
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Einführung |
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Liebe Leserinnen und Leser,
»Dienst am Wort« ist nicht nur die »Markenbezeichnung« unserer Predigtzeitschrift, sondern es ist auch das Selbstverständnis der Autorinnen und Autoren mit ihren Beiträgen und das Verständnis all derer, die die dort enthaltenen »Gedanken zur Sonntagspredigt« als Anstöße für den sonntäglichen Predigt-Dienst aufnehmen. Damit befinden sie sich in der langen Tradition derer, die sich beauftragt wissen, Gottes Rede und sein Wort (»Gott sprach und es geschah«) zu deuten und es in die aktuelle Situation der Menschen weiterzusagen: Gottes Wort in Menschenwort. Maßstab bleibt dafür in allem das menschgewordene Gotteswort in Jesus von Nazaret.
Gleichzeitig ist auch die große Verantwortung und die große Chance, die unser Predigen ausmachen: heilsame und befreiende Zusage der bleibenden Nähe Gottes: »Ich bin der Ich-bin-da«.
Und das in einer Zeit, in der das öffentliche Sprechen und Vortragen oft in der Gefahr ist, zu verrohen, andere zu verletzen und zu erniedrigen. Und dies auch immer häufiger geschieht – nicht nur anlässlich von Wahlen, Parteitagen und Kundgebungen. Sprache schafft Wirklichkeiten, Haltungen und gebiert Taten.
Deshalb sind unser öffentliches Sprechen, unsere Ansprachen geistlich und kulturell so wichtig, gleichsam als Beitrag für ein Frieden stiftendes, versöhntes, wertschätzendes und menschenwürdiges Miteinander in Gesellschaft und Kirche. Sprache und Sprechen schaffen Wirklichkeit! Das Mühen und Ringen um diese Glaubwürdigkeit ist in den einzelnen Beiträgen zu den Sonn- und Feiertagen deutlich zu erkennen.
Einer, der mit uns auf diesem Weg des Sprechens und Ansprechens ist, ist für mich immer wieder Huub Oosterhuis. Gerade als ich dabei war, diese Einführung zu schreiben, bin ich auf folgenden Text gestoßen, den ich gerne als Gruß in die kommenden nachpfingstlichen Wochen weitergebe:
Bei allem, was geschieht, schreckenerregend, menschenunwürdig, öffne unser Herz und unseren Verstand für das, was auch geschieht: Gerechtigkeit, die vollbracht wird, Menschen, die sich einsetzen und durchhalten bis zum Ende. Dass unsere Augen sich öffnen für die Blitze einer neuen Welt.
Dass wir uns nicht einschüchtern lassen durch die, die die Macht haben, wohl jetzt noch, doch einst nicht mehr – dass wir erfinderisch die kleinsten Chancen zu nützen lernen, Frieden zu stiften und Recht zu tun,
dass wir den Mut nicht verlieren, dass wir der Stimme nicht misstrauen, die in uns spricht von Frieden,
dass wir im Wort uns aufrechthalten, dass nichts unmöglich ist bei Gott Ich-werde-dasein.1
Anmerkung: 1 In: Huub Oosterhuis, du – nur du – immer du. Gebete, Patmos Verlag, Ostfildern 42023.
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