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Einführung |
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Liebe Leserinnen und Leser,
zugegeben, manchmal beginnt meine Predigtvorbereitung erst am Freitagnachmittag oder sogar am Samstagmorgen. Zu viele Termine die Woche über. Noch andere Gottesdienste, die vorzubereiten waren. Dann bin ich immer wieder dankbar, wenn Zeitdruck und Kreativität sich nicht ausschließen und mir »Geistreiches« auch in solchen Momenten geschenkt wird. Aber in der Regel schaue ich, dass ich mir schon am Anfang der Woche den Predigttext zu Gemüte führe – und ab und zu auch erste Ideen dazu aus unserer Zeitschrift hole.
Manchmal beginnt meine Predigtvorbereitung aber noch viel früher. So früh, dass ich noch nicht einmal um den Text weiß. Das war beispielsweise so, als ich vor kurzem zwei Jugendliche in einer kleinen Gruppe Gleichaltriger auf ihre Taufe vorbereitet habe. Einmal sprachen wir über Jesus und waren plötzlich bei der Frage, was sein Tod für uns bedeute. Ein spannendes Gespräch – und für mich eine Karfreitagspredigt-Vorbereitung der anderen Art. Oder ich denke an den Besuch bei einem seit vielen Jahren querschnittsgelähmten Mann. Die Begegnung mit ihm wurde zu einem Glaubensgespräch über die Frage, wie man Jesus bei sich spüren könne. Oder die Krankensalbung vor Ostern, bei der der alte Mann sich als Lied »Jesus, dir leb ich« gewünscht hat. Die Gedanken, die ich in solchen Begegnungen mit anderen austausche, das Glaubenszeugnis, das mir da zuteilwird, sind für mich immer wieder Inspiration. Ein Erfahrungsschatz, auf den ich dann in meiner ganz konkreten Predigtvorbereitung zurückgreifen kann. Sei es, dass sie mich und mein Verkündigen herausfordern. Sei es, dass sie meinen Horizont weiten. Sei es, dass andere mit mir Erfahrungen teilen, die ich so (noch) nicht gemacht habe. Sei es, dass die biblische Botschaft in den Lebensgeschichten konkret wird.
Neben der persönlichen und exegetischen Beschäftigung mit dem Schrifttext sind für mich solche Begegnungen deshalb etwas ganz Kostbares für meine Predigtvorbereitung – gerade dann, wenn ich mal wieder erst am Freitagabend anfangen kann.
Ich wünsche Ihnen immer wieder solch inspirierende Begegnungen, die unser Predigen erden und beflügeln.
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Klaus Kempter |
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