»Dienst am Wort – Gedanken zur Sonntagspredigt« – die Predigtzeitschrift für Pfarrer und alle im Dienst der Verkündigung Stehenden. Sie enthält für jeden Sonn- und Feiertag ausgearbeitete Predigten zu Lesung und Evangelium sowie Texte zu einzelnen Gottesdienstelementen.
Unsere aktuelle Ausgabe 1/2023
mit folgenden Beiträgen:
Einführung
Wolfgang Tripp
Liebe Leserinnen und Leser,
wie in den vergangenen Jahren werden Herausgeber und Mitglieder des Beirates von »Dienst am Wort – Gedanken zur Sonntagspredigt« im zweiten Heft des neuen Jahres eine Predigtreihe zu den Evangelien der Sonntage in der Fastenzeit anbieten. Wir stellen Ihnen diese Reihe in dieser Ausgabe von DAW vor, damit Sie bei Ihren Planungen für die österliche Bußzeit unsere Anregungen und Überlegungen berücksichtigen können. Die Predigten eignen sich als Predigt zu den jeweiligen Sonntagen, als Predigtreihe durch die fünf Sonntage in der Fastenzeit oder auch als Hauptteil für die in den letzten Jahren in vielen Gemeinden üblich gewordenen Gottesdienstformen der »Fastenpredigt«.
Angeregt durch die Einführung von Irmtrud Schweigert in »Messbuch 2023 Lesejahr A, Kevelaer 2022« haben wir als Leitthema für die Fastenzeitpredigten gewählt:
Glauben wagen heißt Annäherung wagen
Einführung
»Wir haben seinen Stern gesehen und sind gekommen, dem Herrn zu huldigen. Ihm, dem Friedenskönig, Jesus Christus.«
Heute feiern wir erneut Weihnachten. Die Geburt Jesu in Betlehem setzt die Welt in Bewegung. Die Weisen aus dem Osten ziehen herauf. EineErwartung treibt sie. Sie sehnen sich nach dem Gottgesandten, der die Welt mit einer neuen Hoffnung beschenkt.
Noch sind sie am Suchen. Sie lassen sich durch die Überraschungen auf ihrem Weg nicht irritieren. Sie folgen dem Stern.
Sie wollen uns mitnehmen. Ziehen wir im Geist nach Betlehem, damit auch wir den finden, den Gott uns schenkt.
Wachsen, sammeln, aufbauen, größer werden – das sind nicht unbedingt Perspektiven, die uns in unseren Gemeinden und in unserer Kirche hier in Deutschland beschäftigen. Da geht es viel öfter um reduzieren, konzentrieren, abbauen, weniger werden.
Vielfach wird heute Christsein in unseren Breiten mit Verlust und nicht mit Gewinn, mit Abschied und nicht mit Aufbruch in Verbindung gebracht. Übrigens eine Erfahrung, die auch Jesus und seinen ersten Jüngern auf ihrem gemeinsamen Weg letztlich nicht erspart geblieben ist.
Das Evangelium heute führt uns dagegen zunächst in eine ganz andere Wirklichkeit. Quasi im Vorbeigehen gewinnt Jesus Menschen für sich und seine Sache. Damit wird der Ort des Wirkens, wird Galiläa zum Synonym für Aufbruch, Erfolg, Lebensquell, Frühling.
Christlicher Glaube in der jeweiligen Zeit, damals und heute
Lesejahr A
Beitrag zur Lesung
Einführung
Wir haben die heilige Messe »im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes« begonnen. Gott Vater und Jesus Christus, das weckt in unserem Glauben sicher Kenntnis und Erfahrungen. Aber wie ist das mit dem Heiligen Geist? Hat unser Glaube ebenso Erfahrungen mit ihm wie mit den anderen Personen des Dreifaltigen Gottes?
Predigt
Zum Text: 1 Kor 3,16–23 (2. Lesung) Die Gemeinde in Korinth
Auf seinen Missionsreisen kam Paulus von Athen aus nach Korinth. Er verkündete dort in der jüdischen Synagoge im Sabbatgottesdienst Jesus als den Messias. Es war eine ganze Reihe von gläubigen Juden und gottesfürchtigen Menschen, die sich ihm anschlossen und taufen ließen. Eine nächtliche göttliche Vision bestärkte Paulus, hier den Glauben weiter zu verkünden. Das können wir im 18. Kapitel der Apostelgeschichte nachlesen. So entstand die Christengemeinde in Korinth, einer Stadt, die alle Annehmlichkeiten den Bürgern bot. Einen Tempel der heidnischen Göttin Aphrodite gab es dort mit Hunderten von Tempeldienerinnen, wie man das damals nannte. Außerdem Theater, Schwimmbad und Einkaufsmeile. Einrichtungen also, wie sie auch heutige Großstädte den Bürgern bieten. Korinth war eine multikulturelle und multireligiöse Stadt mit einer Bevölkerung unterschiedlicher ethnischer Herkunft, heute sagen wir: mit Migrationshintergrund.