archivierte Ausgabe 4/2017 |
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Herausgeber |
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Einführung |
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Liebe Leserinnen und Leser,
in der Beschäftigung mit dem Reformationsjubiläum und mit der Biographie Martin Luthers fällt mir auf, wie stark das historische Ereignis der Reformation und die Lebens- und Glaubenswelt des Reformators von einer einzigen biblischen Idee entfacht und geprägt wurde: Gerechtigkeit Gottes (Röm 3,22) ist das zentrale Wort und die zentrale Idee die Rechtfertigung des Sünders aus Glauben.
Das ist zweifellos eine kühne und erlösende Idee, die in einem bestimmten historischen Moment voll durchgeschlagen hat und sich bis heute auswirkt. In den Schriften des Reformators, die ich kenne, und in dem, was ich von den evangelischen Predigern und Gläubigen wahrnehme, ist immer wieder diese Idee fassbar wie der Schlüssel zu einem ganzen Gebäude.
Schlüsseltext – ist das richtige Wort, also der Text, der das Ganze der biblischen Überlieferung, die ganze christliche Offenbarung aufschließt. Schlüsseltexte sind notwendig, aber auch einseitig! Die biblische Überlieferung ist mehr als ein einziger Schlüsseltext, vielfältiger, reicher, persönlich geprägter auch. Vielleicht hat jede Predigerin und jeder Prediger bestimmte Schlüsseltexte, durch die sich ihr und ihm das Evangelium erschließt und durch die sie und er versucht, den Hörerinnen und Hörern das Evangelium aufzuschließen. Das hat schon seine Richtigkeit, aber wer sich selbst seiner Schlüsseltexte bewusst wird, der soll auch im Herzen bewahren, dass die ganze biblische Überlieferung reicher ist und andere Zugänge zum Geheimnis des Lebens und zum Geheimnis Gottes eröffnet als den eigenen!
Wäre ja mal spannend, die ganze biblische Überlieferung nach dem vermaledeiten Jakobusbrief aufzuschließen und den Focus auf das in Gottes Namen vollbrachte Tun zu legen. Selbstverständlich ist das einseitig, aber könnte uns Heutige in unserer satten Lebenswelt so aufrütteln wie das Wort von der Gerechtigkeit aus Glauben die damalige, Verdammnis befürchtende Lebenswelt zurechtgerüttelt hat. Ich schlage den Benutzern unserer Zeitschrift also vor, sich selbst der eigenen Schlüsseltexte zu vergewissern. Und vielleicht ahnen oder entdecken Sie auch die Schlüsseltexte, die uns Autoren prägen.
Mit dem Wunsch, dass der pfingstliche Geist Sie durchweht, grüße ich Sie im Namen von Autoren, Herausgebern und Verlag
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Anton Seeberger |
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