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Ausgabe 6/2015 |
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| Herausgeber |
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| Einführung |
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Liebe Leserinnen und Leser,
Nichts – ist eine ambivalente Erfahrung. Nichts tun ist manchmal wunderbar! Nichts sagen zu müssen auch! Nichts zu bekommen, ist bitter! Nichts zu hören, wenn man ein tröstliches Wort braucht, auch! Jedes Jahr denke ich in der Sommerpause nach, ob sich der Predigtstil nicht von der übrigen Jahreszeit unterscheiden müsste. Nichts sagen – geht nicht; wie immer predigen, ist auch nicht so toll.
In einem Jahr habe ich an jedem Sonntag eine Geschichte, eine Erzählung, einen Romanausschnitt vorgelesen – theologisch relevant, aber keine Verkündigung. In einem Jahr habe ich für jeden Sonntag ein Gedicht ausgewählt, es zweimal vorgelesen und dazwischen ein paar erschließende Gedanken gesagt. Schon etwas mehr Verkündigung. Beides wurde in der Gemeinde mit Wohlwollen und Interesse aufgenommen.
Nichts zu sagen, wo die Predigt vorgesehen ist, halte ich für falsch. Aber einfach weitermachen wie während des ganzen Jahres, halte ich auch für ungünstig. Gerne würde ich ein Wort finden, das die Menschen in dieser doch irgendwie reduzierten Zeit anspricht: Vielleicht eine halbe Druckseite, wenig Aufforderung, viel Erzählung, ein der Jahreszeit entsprechend erholsames Wort, ein Wort, das einfach gut tut! Wie das geht, weiß ich auch nicht! Manchmal fällt mir etwas zu, wofür ich dankbar bin, und oft stricke ich mühselig selbst etwas. Vielleicht machen andere Predigerinnen und Prediger ähnliche Erfahrungen oder haben für sich schon eine praktikable Lösung gefunden? Diese wären für uns alle von Interesse.
Erholsame und inspirierende Urlaubszeit wünscht Ihnen für die Herausgeber und den Verlag
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| Anton Seeberger |
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