archivierte Ausgabe 7/2009 |
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Herausgeber |
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Einführung |
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Liebe Leserinnen und Leser,
die Wiederaufnahme eines Menschen in unsere Kirche fällt statistisch nicht so stark ins Gewicht wie der Kirchenaustritt. Aber die Bitte um Wiederaufnahme ist meistens sehr berührend. Einem erwachsenen Mann, Mitte dreißig, musste ich nach einem ausführlichen Gespräch sagen, dass ich seine Wiederaufnahme nicht befürworten kann. Er war als Jugendlicher aus der Kirche ausgetreten und hat sich viele Jahre in evangelischen Freikirchen zu beheimaten versucht. Jetzt wollte er zurück in die katholische Kirche, weil er sich von großen existenziellen Ängsten bedrängt fühlte. Aber an der katholischen Kirche – so äußerte er sich dezidiert – lehne er ab, dass den Amtsträgern eine höhere Kompetenz der Bibelauslegung zugesprochen wird als anderen Getauften, dass die kirchliche Tradition eine wichtige Erkenntnisquelle sein soll und dass schließlich das ganze Gehabe mit den Ritualen wichtig sei. Er las in der Bibel Sätze, die er für sich bedrohlich empfand und für die er eine entlastende Deutung wollte. Mein Hinweis, dass es genau deshalb auf das biblische und zeitgenössische Umfeld eines Wortes und auf seine Wirkungsgeschichte – auf die Tradition also – ankäme, wollte er nicht gelten lassen. Mir wurde daran erneut deutlich: Das Wort muss errungen werden mit allem historischen und sprachlichen Wissen, das man davon haben kann. Als privater Bibelleser darf man sich dieser Mühe schon entledigen, nicht aber als Verkündigerin und Verkündiger. Übrigens: Vorbildlich und ungemein spannend finde ich die Aufarbeitung der Wirkungsgeschichte im EKK-Matthäus-Kommentar von Ulrich Luz.
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Anton Seeberger |
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