archivierte Ausgabe 3/2018 |
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Herausgeber |
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Einführung |
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Liebe Leserinnen und Leser,
Beratung und Beratungsstellen gibt es für viele Probleme des Lebens – Erziehungsberatung, Eheberatung, Verbraucherberatung, Anlageberatung, Gemeindeberatung und vieles andere. Die Ratgeberliteratur ist immens, sie wächst offenbar immer weiter. Wer einen Rat für ein persönliches, psychologisches oder technisches Problem sucht, findet sicher einen kompetenten Menschen. Rat zu religiösen Themen und kirchlichen Problemen gibt es auch, aber der scheint irgendwie nicht zu greifen.
Im Beirat dieser Zeitschrift reden und ringen wir seit zwei Sitzungen darum, wie wir die offensichtlich vorherrschende Erfahrung von Christen in ihren Gemeinden durch Verkündigung und Liturgie begleiten könnten: dass Gemeinden erodieren; dass Kirchgänger sich wie übriggebliebene Zeugen einer vergangenen Welt empfinden; dass die Vertrautheit in den Gemeinden schwindet, weil Strukturen verbessert und zugleich vergrößert werden; dass Gemeinden sich auflösen oder zusammengelegt werden. Wir haben zweimal miteinander konstruktiv überlegt, diskutiert, verworfen und den Faden wieder aufgenommen. Beide Male mussten wir am Ende unsere Ratlosigkeit konstatieren. Wir haben noch keine Idee, wie wir die vorherrschenden Gemeindeerfahrungen und die zaghaften Aufbrüche durch Verkündigung und Liturgie begleiten könnten. Wir alle im Beirat sind erfahrene Seelsorgerinnen und Seelsorger und mit der Arbeit in Kirche und Gemeinden fast ein Leben lang existenziell verbunden – und wissen keinen Rat!
Ratlosigkeit aushalten, ist schwer. Ich kann es nicht gut und nehme wahr, dass andere es auch nicht können! Mit theologischen und pastoralen Lösungsvorschlägen sind wir durchaus befasst, aber helfen sie weiter? Es kann pastoral ja nicht mehr entstehen als das, was in uns selbst und in den Gemeinden von Christus grundgelegt, aber noch verborgen ist. Es ist wohl doch so, dass der Geist des Rates, den wir anrufen und preisen, erst dann zur Wirkung kommt, wenn wir uns die Ratlosigkeit eingestehen und – vielleicht eine geraume Weile lang – aushalten. In der Verkündigung ist es manchmal schon hilfreich, die Sprachlosigkeit ins Wort zu fassen, die Ratlosigkeit einzugestehen und den verheißenen Geist herbei zu rufen!
Österliche Grüße der Herausgeber und aus Beirat und Verlag
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Anton Seeberger |
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pastoral.de
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