Dienst am Wort – Startseite
Startseite » Archiv » Ausgabe 8/2009 » Leseprobe 2
Titelcover der archivierte Ausgabe 8/2009 – klicken Sie für eine größere Ansicht
Die Inhalte
der Zeitschrift
»Dienst am Wort«
Herausgeber
Leseprobe 2
Vierter Adventssonntag
Lesejahr C
Christen sind Hoffnungsträger in der heilsbedürftigen Welt

Predigt
Zum Text: Hebr 10,5–10 (2. Lesung)

Mit der Menschwerdung beginnt die Lebenshingabe Jesu

Das Wort vom Eintritt in die Welt greift das Thema des Kommens des Erlösers auf. Es bewahrt uns aber davor, dieses Kommen auf der idyllisch-sentimentalen Ebene zu belassen. Es geht nicht um eine oberflächliche Stimmung, es geht um eine tiefe Freude, die die Welt erfasst, weil Gottes Wille durch das Leben Jesu in Erfüllung geht. »Gottes Wille« bedeutet Hingabe. Jesus hat sie uns in seinem irdischen Leben vorgelebt. Die Menschwerdung des Sohnes Gottes zielt von vornherein auf seine Lebenshingabe zu unserem Heil. Der Heilswille Gottes wird erfüllt, er wird wahr durch die Menschwerdung Jesu Christi, die als Lebenshingabe zu unserem Heil gedeutet wird. Das Ereignis, das über den Sinn aller Geschichte und Zeit entscheidet, tritt ein.

Der Zugang zu Gott wird eröffnet

Durch sein Kommen in die Welt eröffnet Jesus den Zugang zu Gott. An die Stelle der Opfer des Tempels tritt der Gehorsam des Sohnes Gottes. In seinem irdischen Leben bringt Jesus Christus sich selbst, seinen Leib dar. Damit kommt jeder irdische Kult mit den vielen Opfern zu Ende. Das Leben Jesu ist das Zeichen dafür, dass an die Stelle der Opfer der Gehorsam des Sohnes getreten ist. Die Menschwerdung Gottes zeigt: Es gibt für jeden Menschen einen Zugang zum Heil durch den Gehorsam, der sich in Treue an den Gehorsam Jesu Christi, des Sohnes, bindet. Jesus Christus ist für uns die Tür zum Heiligtum, zur Fülle des Heiles, geworden. Jeder Mensch hat Aussicht auf Einlass, wenn er sich auf ihn beruft. Der Glaubende darf allem, was in Zukunft kommen mag, mit Gelassenheit entgegensehen, denn auch er kann die Vollendung erreichen. Der Weg in das Allerheiligste Gottes steht ihm offen. Auch wenn wir noch unterwegs sind – wir sind dennoch schon geheiligt. Die Vollendung in der Liebe und in der Herrlichkeit Gottes, die Jesus Christus uns erworben hat, gehört uns schon jetzt, ein für alle Mal.

Es braucht Menschen, die im Einklang mit dem Willen Gottes leben

Wer bin ich? Es gibt unendlich viele Antworten auf diese Frage. Antworten aus einer Selbsteinschätzung, Antworten, die andere mir geben, oft auch sehr Widersprüchliches. Mitten hinein in die vielen Antworten, die alle unter einem gewissen Blickwinkel recht haben, ertönt mir aus der Lesung des Hebräerbriefes eine Antwort, die für sich den Anspruch erhebt, die Entscheidende zu sein. Auch wenn auf der Ebene des Vordergründigen und Belegbaren ganz anderes, Unheiles und Unheiligeres zutreffender zu sein scheint: Ich bin der, der durch die Menschwerdung Jesu Christi ein für alle Mal geheiligt ist. Dieser Würde dürfen wir trauen. Die Liturgie des Advent weiß: Das Kommen Gottes in die Welt fordert unser Vertrauen heraus.
Die Geschichte der Kirche lebt von denen, die den Willen Gottes, die Gottes Gedanken für ihre Generation erkennen und ihn als ihren Herzensgedanken in die Wirklichkeit bringen. Das ist nichts Leichtes, es ist ein Zeugnis-ablegen. Aber der glaubende Mut teilt sich mit, damit der Funke überspringen kann. Mit Jesus Christus kommt die Hoffnung in die Welt. Menschen werden gebraucht, die diese Hoffnung in der Welt verbreiten. Menschen werden gebraucht, die trösten können, weil Gott sie tröstet. Christen sind solche Hoffnungsträger mitten in der heilsbedürftigen Welt. Wer sonst sollte der Welt sagen, dass es einen Weg zum Heil gibt, dass es eine Rettung gibt, wenn nicht wir?
Der Satz aus der Lesung: »Ja, ich komme, um deinen Willen zu tun«, erinnert auch an die Antwort Marias an den Engel: »Mir geschehe, wie du es gesagt hast.« An Maria wird uns ein Leben, das im Einklang mit Gottes Willen steht, noch einmal greifbar. Es ist ein Leben, das Hoffnung schenkt.

Fürbitten
Gott kommt uns nahe. In Jesus Christus hat er das Schicksal der Menschen auf sich genommen. Darum dürfen wir ihn bitten:

- Wir bitten, dass Gott das Zusammenleben in unserer Kirche erneuere, sodass keiner im Finstern leben muss. Herr, unser Gott:
(Wir bitten dich, erhöre uns.)
- Wir bitten, dass Gott den Menschen unserer Tage ein neues Herz gibt und einen neuen Geist, der wegnimmt, was hart und widerspenstig ist in ihnen. Herr, unser Gott:
- Wir bitten, dass Gott alle Enttäuschten und Mutlosen frei macht von dem, was sie an die Vergangenheit fesselt, damit sie fähig werden, neue Schritte zu tun. Herr, unser Gott:
- Wir bitten, dass Gott unsere Augen und Herzen öffne und wir aufmerksam werden auf das, was Gott von uns will. Herr, unser Gott:

Herr, unser Gott, wir bitten dich um das Kommen deiner Herrlichkeit. Lass die Freude darüber sich in unserer Welt ausbreiten. Amen.

Johannes Kreidler

Zurück zur Startseite

pastoral.de


Das bewährte
BasisProgramm
auf CD-ROM


pastoral.de - BasisProgramm

oder

Die
Web-Plattform
im Browser


pastoral.de - Web-Plattform

Vergleichen Sie hier


Dienst am Wort
Telefon: +49 (0) 711 44 06-134 · Fax: +49 (0) 711 44 06-138
Senefelderstraße 12 · D-73760 Ostfildern
Kontakt | AGB | Datenschutz | Impressum