archivierte Ausgabe 7/2008 |
|
|
|
|
Herausgeber |
|
|
|
|
|
Einführung |
|
Liebe Leserinnen und Leser,
Gedenken ist ein Grundwort der Liturgie und ein Grundvollzug des Monats November: der Heiligen gedenken, der Verstorbenen gedenken, der Kriegstoten gedenken und der Reichspogromnacht am 9. November gedenken. Wir gedenken der leidvollen Schuldgeschichte und ihrer Opfer, wir gedenken auch der Neuanfänge, die nicht errungen und erworben, sondern gewährt wurden. Wir rufen Gott um sein Gedenken an, nicht weil er vergesslich wäre, sondern weil wir vergesslich sind und tatsächlich ja auch viele vergessen, die des Gedenkens würdig oder bedürftig wären. Am schönsten drückt das vierte Hochgebet es aus: »Gütiger Vater, gedenke, dass wir deine Kinder sind, und schenke uns allen das Erbe des Himmels …« Der Sonntag, 9. November, ist der Weihetag der Lateranbasilika, die den Ehrentitel Haupt und Mutter aller Kirchen des Erdkreises trägt; am selben Datum jährt sich in diesem Jahr zum 70. Mal das verbrecherische Ereignis der Reichspogromnacht, mit der die Nazis die systematische Ausrottung der jüdischen Mitbürger in Deutschland eingeleitet haben. Und schließlich ist der 9. November auch das Datum, an dem die Berliner Mauer im Jahr 1989 überraschend gefallen ist. All das muss in der Liturgie vorkommen. Es ist unsere Geschichte von Verbrechen und Schuld, von Vergebung und Versöhnung. Die Verkündigung erzählt die Vision von der Tempelquelle. Wohin das Wasser aus dem Tempel kommt, »bleibt alles am Leben« (Ez 47,9). Das ist der Zuspruch dieses Gedenktages und es ist zugleich der Auftrag, dieses Wasser heilig und rein zu halten, damit den Menschen das Leben zufließt durch unsere Kirche, durch unsere Verkündigung. Seien Sie herzlich gegrüßt.
Für die Herausgeber –
|
Anton Seeberger |
|
|
|
pastoral.de
|
Das bewährte
BasisProgramm
auf CD-ROM
oder
Die
Web-Plattform
im Browser
|
Vergleichen Sie hier
|
|
|
Bücher & mehr |
|
|